Online-Datenschutz für Bürger wichtig

Der Druck auf Social-Media-Unternehmen, den Nutzern einen besseren Datenschutz zu gewährleisten, dürfte im Jahr 2019 zu einem wiederkehrenden heißen Thema werden.

Weiterhin verfolgen Nachrichten über Datenlecks und Datenangriffe Unternehmen wie Facebook und Google. Infolgedessen machen sich mehr als die Hälfte der Verbraucher Sorgen um den Schutz ihrer Daten im Internet.

Ähnlich groß ist der Anteil derjenigen, die mehr Regulierung wollen. Das öffentliche Meinungsbild ändert sich.

Einige Politiker in den USA sind bereit zu handeln. Sie haben mit der Arbeit an einer „Internet Bill of Rights“ – einer Verfassung für das Internet – begonnen, die unter anderem jede Organisation, die personenbezogene Daten sammelt, dazu verpflichten würde, angemessene Praktiken im Unternehmen anzuwenden und die Verantwortung für den Schutz personenbezogener Daten zu übernehmen.

Allmählich begreifen die Menschen, dass ein Virtual Private Network (VPN) – einst als Instrument für diejenigen gedacht, die illegale Aktivitäten verbergen wollten – für jeden gesetzestreuen Bürger, der seine persönlichen Daten geheim halten möchte, unerlässlich ist.

Profit vor Privatsphäre

Das Internet hat sich als enorm profitables Revier für Social-Media-Unternehmen erwiesen.

Seit Jahren stellen die Nutzer ihnen freiwillig eine reiche Auswahl an personenbezogenen Daten zur Verfügung. Im Zuge der routinemäßigen Sammlung personenbezogener Fakten über Millionen einzelner Bürger sind Branchenführer wie Facebook und Google über alles informiert, angefangen von Ihrem Alter und Ihrem Wohnort bis hin zu Ihren persönlichen Vorlieben und Ihren Einkaufsgewohnheiten.

Diese Informationen werden dann an Unternehmen verkauft, um ihnen dabei zu helfen, ihre Werbung zielgerichteter zu gestalten. Anscheinend sind Verbraucher damit zufrieden, solange Social-Media-Unternehmen im Hinblick auf den Schutz ihrer Daten vor Betrügern und Cyberkriminellen vertrauenswürdig sind.

Doch der Datenskandal um Facebook und Cambridge Analytica Anfang 2018 diente der Öffentlichkeit und ebenso Politikern als Weckruf. Im September meldete Facebook dann, dass ein neuer Hackerangriff den Zugang zu den personenbezogenen Informationen und privaten Daten von fast 50 Millionen Nutzern ermöglicht habe und weitere 40 Millionen Nutzer gefährdet seien.

Im selben Monat beschloss Google, die Konsumentenversion seines sozialen Netzwerks Google+ einzustellen, nachdem die privaten Daten von bis zu 500.000 Konten durch einen Bug exponiert worden waren.

Dies war Googles zweiter großer Bug innerhalb von 12 Monaten. Bereits im März hatte man im Rahmen eines Sicherheitsaudits einen Softwarefehler gefunden, der Drittanbieter-Apps Zugriff auf private Profildaten bei Google+ gab, die die Nutzer lediglich mit ihren Freunden hatten teilen wollen.

Logischerweise kommt die Öffentlichkeit zu dem Schluss, dass die Social-Media-Unternehmen nicht so vertrauenswürdig sind, wie man einst dachte.

Grundlegende Meinungsänderung

Das Ergebnis ist, dass sich nun mehr als 50 Prozent der Verbraucher Sorgen um den Schutz ihrer Daten im Internet machen. Laut einer Studie, bei der mehr als 1600 Erwachsene von den britischen Aufsichtsbehörden Ofcom und Information Commissioner's Office (ICO) befragt wurden, sind acht von zehn Internetnutzern (79 Prozent) besorgt. Über die Hälfte der Nutzer (58 Prozent) gibt an, sie seien insbesondere um ihre Daten bzw. ihre Privatsphäre besorgt.

Die Untersuchung ergab auch, dass die Bürger ein gemischtes Verständnis von Regulierung haben. Etwa ein Drittel der Befragten glaubt, Social-Media-Websites (31 Prozent) und Video-Sharing-Websites (30 Prozent) seien bereits reguliert. Hingegen ist die Mehrheit der Befragten der Meinung, Social Media bedürfe einer stärkeren Regulierung.

Diese Ergebnisse entsprechen weitgehend den neuesten Erkenntnissen des Pew Research Center, wo rund ein Viertel (26 Prozent) aller über 18-jährigen Facebook-Nutzer in den USA angaben, sie hätten die Facebook-App von ihrem Smartphone gelöscht.

Von den Auswirkungen der Datenlecks scheinen vor allem die 18- bis 29-Jährigen beeinflusst worden zu sein. Die Mehrheit von ihnen (64 Prozent) gibt zu, ihre Datenschutzeinstellungen im vergangenen Jahr angepasst zu haben.

Regulierung zeichnet sich ab

Es scheint, als neige sich die Zeit, in der Social-Media-Unternehmen die Freiheit hatten, personenbezogene Daten von Bürgern nach eigenem Ermessen zu nutzen, ihrem Ende zu.

Politiker und in gewissem Maße auch die großen Technologieunternehmen selbst finden sich damit ab, dass ein Wandel im Gange ist. In den vergangenen zwölf Monaten haben Führungskräfte von Facebook und Google offiziell ihren Willen zu einer künftigen Zusammenarbeit mit den Regulierungsbehörden bekundet, um ein einheitliches Regelwerk zu entwickeln.

Unterdessen haben demokratische Politiker in den USA eine Liste mit zehn Prinzipien formuliert, von denen sie hoffen, dass diese die Grundlage für eine zukünftige Gesetzesentscheidung bilden werden.

Die als „Internet Bill of Rights“ bezeichneten Vorschläge umfassen unter anderem das Recht auf Zugang zu und Kenntnis von sämtlichen Erhebungen und Nutzungen personenbezogener Daten durch Unternehmen. Weitere Kriterien sind die explizite Zustimmung zur Datenverarbeitung (Opt-in), angemessene unternehmerische Maßnahmen und Verantwortlichkeit für den Datenschutz.

Schutz des Rechts auf Privatsphäre im Internet

Klar ist, dass eine Regulierung von Social-Media-Unternehmen – ganz gleich, welche Form sie auch immer annimmt – noch weit entfernt ist. Ebenso ist klar, dass der Onlinedatenschutz für die Bürger von Bedeutung ist. Sie unternehmen bereits eigene Schritte, um die Menge der von ihnen weitergegebenen personenbezogenen Daten zu reduzieren.

Eine große Auswahl an persönlichen VPN-Produkten ist verfügbar, um ihnen zu helfen, ihre Privatsphäre im Internet zu wahren. Das Problem dabei: Viele auf dem Markt für Verbraucher verfügbare VPNs sammeln in Wirklichkeit Daten und sind nicht so sicher, wie es den Anschein erweckt.

Aus Unternehmenssicht ist es weitaus sicherer, einen professionellen VPN-Dienst im eigenen Haus anzubieten, als den Mitarbeitern die Wahl ihrer eigenen kostengünstigen oder sogar kostenlosen Anwendungen zu überlassen.

Immer mehr Unternehmen wenden sich zentral gemanagten VPN-Lösungen zu, mit denen die Mobile-VPN-Anforderungen vieler hundert Mitarbeiter von einer einzigen Steuerzentrale aus verarbeitet werden können.

Fazit: Die jüngsten Fehler der Social-Media-Unternehmen in puncto Benutzerdatenschutz haben der Öffentlichkeit die Augen für die Notwendigkeit geöffnet, bei ihren Onlineaktivitäten mehr für die Geheimhaltung personenbezogener Daten zu unternehmen.

Politiker und Technologieunternehmen erkennen, wie notwendig Verbesserungen sind, und eine Form der Regulierung ist bereits in Sicht.

Derweil begreifen Unternehmen, dass der Datenschutz für ihre Mitarbeiter genauso wichtig ist wie für ihr Business und dass ihnen professionelle VPN-Software dabei helfen kann, sensible Unternehmensdaten beim Austausch über das Internet zu schützen und die Datenschutzanforderungen der Mitarbeiter aus der Ferne zu verwalten.

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