Der richtige Weg in die Microsoft Cloud

Die Public Cloud ist im Trend und das ist auch gut so. Für viele Unternehmen bringt die Nutzung von Cloud-Ressourcen Vorteile – sowohl bei der Flexibilität ihrer IT als auch bei der Sicherheit. Microsoft gibt beispielsweise mehr als eine Milliarde Dollar pro Jahr für die Cybersicherheit seines Cloud-Angebots Azure aus, damit können selbst große Unternehmen nicht mithalten. Nicht alle Workloads und Daten gehören in die Cloud, auch das ist klar. Wenn man sich aber im Vorfeld Gedanken über die besten Anwendungen und vor allem den besten Weg in die Cloud macht, spricht nichts gegen den Weg zu einer Public Cloud wie Azure.

Besonders hilfreich ist es, wenn die Hyperscaler-Anbieter wie Amazon oder Microsoft „Kochrezepte“ für den besten Ansatz zur Cloud-Adoption bereitstellen. Bei Microsoft heißt das „Cloud Adoption Framework“ oder kurz CAF und hat inzwischen einen Reifegrad erreicht, der einer Organisation wirklich enorm viel Hilfestellung leistet. Mit dem CAF wird die komplette Vorgehensweise – von den ersten Überlegungen, bis zur kontinuierlichen Verbesserung und der Compliance-Überwachung – im Detail beschrieben. Viele Templates und andere Tools helfen bei der praktischen Anwendung im Unternehmen. Die Anleitungen sind auf sechs (oder sieben) Phasen des Lebenszyklus einer Cloudeinführung ausgerichtet. Jede Phase baut auf die vorhergehende auf, so dass man besonders die ersten Zyklen „Plan“ und „Strategie“ so gründlich wie möglich bearbeiten sollte. Ein Cloud Journey Tracker hilft dabei. Das CAF liefert die Rahmenbedingungen für den vollständigen Lebenszyklus der Cloud-Nutzung. Wer sich am CAF orientiert, hat zumindest die Sicherheit, keine Aspekte zu vergessen. Auch wenn vor allem die späteren Phasen einen starken Azure-Fokus haben, ist das CAF im Prinzip für jede Cloud – Private und Public – nutzbar. Bei Amazon gibt es etwas sehr Ähnliches, sogar unter einem fast identischen Namen.

Was die Hilfe durch das CAF so wertvoll macht, ist die umfangreiche Liste an grundlegenden Fragen, die vor dem ersten Projekt beachtet werden sollten. Wie bei vielen Infrastruktur-basierten Projekten kommt es auch bei der Cloud auf solide Vorbereitung an. Fehlt diese, muss später an allen Ecken und Enden nachgebessert werden, meist nur mit eingeschränktem Erfolg. Microsoft sorgt mit der Plan- und der Strategie-Phase beim CAF sowie einem Template dafür, dass alle wichtigen Rahmenbedingungen erkannt und betrachtet werden. Zumindest theoretisch, viele Firmen gehen die Cloud-Umsetzung meist mit der Hand an der Maus an. Vorbetrachtungen sind langwierig, erfordern viel Abstimmung mit anderen Abteilungen und wirken daher (fälschlicherweise) dem agilen Grundgedanken entgegen. Dabei ist es essenziell, am Anfang die richtigen Fragen zu stellen und so später a) Ärger zu vermeiden und b) auf die vereinbarten Ziele verweisen zu können, wenn sich das Projekt verzögert oder es zu Schwierigkeiten kommt. Darum sind, noch lange vor jeder technischen Betrachtung, die Gründe für eine Cloud-Initiative zu klären. Beispiele sind: Es soll billiger werden, die regionale Verteilung der Workloads im K-Fall ist ein Argument, es geht um die schnellere Bereitstellung von Diensten oder die Skalierbarkeit ist der wichtigste Faktor.

Die Fachabteilungen formulieren ihren Bedarf in der Regel eine Ebene abstrakter, da geht es eher um Dinge wie Opex oder Capex und klassische Businessanforderungen. Wichtig ist in jedem Fall, die Anforderungen möglichst genau zu erfassen und auch zu dokumentieren. Nur so lässt sich später beweisen, dass geliefert wurde, was bestellt war. Wer dabei den CAF-Empfehlungen folgt, erhält das komplette Programm, samt Fragenlisten und Beispielergebnissen, an denen man sehen kann, was an diesem Punkt des Projekts erfasst werden sollte. Es gibt sogar ein Business Outcome Template Spreadsheet, mit dem die Gespräche dokumentiert werden können. Dabei geht Microsoft auch auf weit verbreitete Irrtümer wie „Die Cloud ist immer billiger“ ein und liefert eine detaillierte Begründung, wann Cloud in Kostensicht sinnvoll ist.

Danach geht es an die Auswahl des ersten Projekts, das wegen seines Leuchtturmcharakters besonders sorgfältig ausgewählt werden sollte. Was in der Plan-Phase auch möglichst früh angegangen werden muss, ist allerdings die Frage der notwendigen Kompetenzen der Mitarbeiter. Je nach Organisationsstruktur sind verschiedene Rollen für die Planung, Implementierung und den Betrieb der Workloads in der Cloud notwendig. Das Wissen dafür kann von bestehenden Mitarbeitern erworben oder durch Neueinstellungen dazu gekauft werden. Auch die Dienstleistung eines externen Partners ist für Teilebereiche möglich. Welche Kenntnisse und Rollen notwendig sind, muss früh geklärt werden, weil Schulungen und Personalsuche Vorlauf erfordern. Danach geht es in der Planungsphase um Asset-Verwaltung und – ganz wichtig – um den Cloud-Adoption Plan, der die notwendigen Schritte und eine Zeitschiene dafür abbildet. Es gibt sogar einen Plan-Generator, der entsprechende Aufgaben in Azure DevOps anlegt. Hier ist die Vorbereitungsphase immer noch nicht abgeschlossen, allerdings rückt die tatsächliche Umsetzung, die „Ready-Phase“ näher. Auch wenn der Vorlauf zunächst lästig erscheinen mag, sobald das angedachte Projekt in die Umsetzung geht, zahlt sich jede Minute, die hier aufgewendet wird, zehnfach aus.

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