Mobile-Banking-Apps: Wie sicher sind sie?

Mobile-Banking-Apps werden tiefgreifende Veränderungen für das Bankgewerbe mit sich bringen. Schon sehr bald könnte der Besuch Ihrer Filiale vor Ort, zwecks der Bezahlung von Rechnungen oder der Tätigung von Einzahlungen, der Vergangenheit angehören.

Laut Aussage des Unternehmensnetzwerks KPMG wird sich die Anzahl der Mobile-Banking-Nutzer weltweit in den kommenden vier Jahren auf 1,8 Milliarden verdoppeln. In einigen Ländern wird bereits darüber nachgedacht, Mobile-Banking als Möglichkeit zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Banken zu nutzen. Ganz allgemein setzt sich Mobile-Banking aber gerade erst langsam durch. Dies liegt vielfach an den nachvollziehbaren Bedenken in der allgemeinen Öffentlichkeit. Zur Reduzierung dieser Bedenken ist eine bessere Schulung der Bürger hinsichtlich potentieller Risiken und Maßnahmen zur Risikominimierung notwendig.
So sind beispielsweise Verbindungen zu kostenlosen, ungesicherten WLAN-Netzen offen und somit angreifbar. Dadurch werden sie zu bevorzugten Zielen von Betrügern. Zur Minimierung von Risiken ist die Verwendung eines Virtual Private Network (VPN) ratsam. VPNs stellen eine bewährte Methode zum Schutz der Verbindung und zur Verschlüsselung sämtlicher zwischen der mobilen App und der Bank transportierter Daten dar.

Weltweit werden mehr Mobilgeräte als Desktops für den Internetzugriff genutzt. Mit zunehmender Inanspruchnahme steigen auch die Erwartungen der Kunden an Bankdienstleistungen.
Im Zeitalter der kontaktlosen Kartenzahlungen und der allgegenwärtigen Smartphones müssen Banken ihren Kunden zu jeder Tageszeit einen reibungslosen digitalen Service auf jedem Gerät bieten.

Veränderte Einstellungen von Kunden haben auch eine Menge neuer Marktteilnehmer zur Entwicklung von Mobile-Banking-Apps mit neuen und fortschrittlichen Features animiert. Diese stellen eine Herausforderung für das Angebot der großen, traditionellen Bankhäuser dar.
In einigen Ländern gibt es einen weiteren Markttreiber: den Wunsch der Aufsichtsbehörden, mit Mobile-Banking einen verschärften Wettbewerb zwischen den etablierten Banken zu fördern. Ziel ist die Förderung von höherwertigen Dienstleistungen für Kunden sowie eine Unterbindung unfairer Praktiken.

So hat zum Beispiel das Bankgewerbe in Großbritannien unter einer Reihe von Finanzskandalen gelitten, angefangen vom Verkauf von Hypothekenrestschuldversicherungen (mortgage payment protection insurance; PPI) unter Vorgabe falscher Tatsachen bis zur Verdrängung kleiner Unternehmenskunden vom Markt zur Steigerung der Gewinne.
Infolgedessen hat die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (Competition and Markets Authority; CMA) neue Regelungen verkündet. Danach sollen Kunden bis spätestens zum Jahr 2018 über eine einzige Smartphone-App auf Ihre gesamten Finanzinformationen zugreifen und auch Darlehen, Dispositionskredite und Hypotheken beantragen können.

Vielleicht ist es nicht überraschend, dass die traditionellen Bankhäuser und E-Payment-Anbieter in der Liste der Anbieter von universalen Mobile-Banking-Apps mit Top-Bewertungen stark vertreten sind. Zu ihnen zählen Credit Karma, Chase Mobile, Bank of America, Wells Fargo und PayPal.

Neuerdings findet jedoch eine neue Generation mobiler Spezial-Apps beachtlichen Zuspruch. Dies liegt weitestgehend daran, dass sie es schaffen, die Erledigung von Bankgeschäften einfach (sogar unterhaltsam) zu gestalten.

Jüngere Namen im Bereich Mobile-Banking sind beispielsweise Tandem und Mondo.  Qapital, Sweep und Digit sind bei Sparern beliebt, während Azimo und Circle Pay eine praktische Möglichkeit für internationale Zahlungen bieten.
Einige Apps sind auf eine einzige Bankaktivität spezialisiert. Acorns beispielsweise macht Millenials mit dem Konzept von Investments vertraut. Shift Card ist eine flexible Kreditkartenalternative und Level Money und Moven sind beliebte persönliche Geldmanager. Hingegen sind Robinhood und Zillow Top-Anwendungen für die Bereiche Aktien, Wertpapiere und Immobilien.

Während sich das Angebot an mobilen Bankdienstleistungen vergrößert und diese sich neben dem traditionellen Bankgeschäft etablieren, tauchen unvermeidlich Fragen hinsichtlich ihrer Sicherheit auf.

Laut einer von der US-Notenbank (Federal Reserve; FED) durchgeführten Untersuchung glauben 42 % der Smartphone-Besitzer, dass Mobile Banking ein Risiko beziehungsweise ein großes Risiko für ihre persönlichen Daten darstellt. Dagegen geben 15 % der Befragten an, sie wären sich einfach nicht sicher.

In einer zweiten Umfrage, dieses Mal durchgeführt von MyBrankTracker.com, lag der Anteil der Befragten, die „bei ihren Bankgeschäften und Finanztransaktionen mobilen Technologien“ vertrauen, gerade mal bei 6 %.

Die Einhaltung einiger elementarer Grundregeln kann allerdings ausschlaggebend sein.

Das Wichtigste: Verwenden Sie niemals ein modifiziertes oder gehacktes Gerät für Banking-Apps. Laden Sie auch nur geprüfte Apps herunter, die in einem nativen App-Store für das Smartphone erhältlich sind. Prüfen Sie die Beschreibung im App-Store, um sicherzugehen, dass es sich um die richtige, von ihnen gewünschte App handelt. Sorgen Sie außerdem dafür, dass Sie sämtliche verfügbaren Updates sofort installieren.

Vergewissern Sie sich außerdem, dass die App strenge Passwortrichtlinien und Zertifikate umsetzt. Und schließlich: Verbinden Sie sich immer über die jeweilige App anstatt über die Website der Bank.

Nutzer müssen noch eine Menge über das Thema Sicherheit lernen.

Eine der wichtigsten Regeln ist die Wahl eines starken Passworts und eines Nutzernamens für das Banking. Dieser sollte sich von den Nutzernamen für allen anderen Apps oder Websites unterscheiden. Für zusätzliche Sicherheit empfehlen Experten, das Banking-Passwort alle 90 Tage zu ändern.
Sorgen Sie entsprechend dafür, dass die Antworten zu Sicherheitsfragen nicht leicht in öffentlichen Aufzeichnungen oder Social-Media-Konten zu finden sind und dass sie nicht auf dem Gerät gespeichert sind.

Es mag selbstverständlich sein, dennoch: Denken Sie daran, sich nach der Nutzung immer von der App abzumelden. Sollte ein Dieb das Mobilgerät nehmen, während der Nutzer noch angemeldet ist, könnte er theoretisch auf sämtliche Bankkontendaten zugreifen.

Am Wichtigsten ist, dass Sie keine Bankgeschäfte über ein ungesichertes öffentliches WLAN-Netz tätigen, ohne zuvor ein VPN installiert zu haben. Die Verwendung eines VPN sorgt für eine sichere, verschlüsselte End-to-End-Verbindung für den Informationsfluss zwischen dem Gerät und der Bank.

Alles in allem nimmt die Nutzung von Mobile-Banking-Apps rapide zu. Ein intensiver Wettbewerb in diesem Bereich wird dafür sorgen, dass Apps auch in Zukunft weiterentwickelt werden. Der Nutzer wird die Qual der Wahl haben.

Doch, wo Geld ist, sind auch die Betrüger nicht weit.

Mobile Banking ist sicher, solange Nutzer geeignete Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um zu verhindern, dass jemand unbefugt ihre Aktivitäten verfolgt. Eine der besten Methoden dabei ist die Nutzung eines VPN.

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