Datenschutz muss auch für Connected-Cars gelten

Moderne Fahrzeuge wissen mehr über uns, als wir uns vorstellen können.

Angefangen von unseren Fahrgewohnheiten bis hin zu Informationen über die von uns besuchten Orte und sogar unseren Musikgeschmack: Viele Informationen, die unsere Fahrzeuge jeden Tag sammeln, sind sehr persönlicher Natur. Auch für die Strafverfolgung sind solche Einzelheiten nützlich. Polizeikräfte fangen an, sich dieser Daten zu bedienen, um damit die Ursachen für Verkehrsunfälle zu ermitteln.

Gemäß Vorschriften wie der EU-DSGVO können Kunden mit Recht davon ausgehen, dass solche Daten geheim bleiben, sofern sie nicht ausdrücklich ihre Zustimmung zur Nutzung dieser Daten geben. Damit obliegt es den Fahrzeugherstellern, angemessene Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der personenbezogenen Daten der einzelnen Bürger einzubauen.

Die Verschlüsselung – die Technologie, die in Virtual Private Network (VPN)-Software genutzt wird – schützt diese Daten im Fahrzeug und macht sie beim Austausch über das Internet für zufällige Beobachter unverständlich.

Mit der Gewährleistung eines integrierten Schutzes für Kundendaten auf diese Art und Weise können Automobilhersteller die Datenschutzbestimmungen einhalten.

Was Ihr Auto weiß

Das Auto von heute ist ebenso Computer wie Transportmittel. Die Black Box, bzw. der Unfalldatenspeicher, im Inneren von 96 Prozent der heutigen Autos sammelt alle möglichen Arten von Daten.

 

Einige Dinge wie das Anlegen des Sicherheitsgurtes, Geschwindigkeit, Bremsen und Beschleunigen können sich für Versicherungen und die Polizei als wichtig erweisen. Doch das zentrale Computersystem eines Autos geht weit darüber hinaus. Es protokolliert auch die Kontaktliste unseres Smartphones, welche Textnachrichten wir erhalten, welche Musik wir hören und wo wir gewesen sind.

Die meisten Menschen betrachten diese Art von Informationen als privat und erwarten zu Recht, dass Fahrzeuge ihre personenbezogenen Daten vor allzu zudringlichen Durchsuchungen und Beschlagnahmung schützen.

Vernetzte Fahrzeuge auf dem Prüfstand

Daher kann es für die Fahrer ein Schock sein, wenn sie feststellen, dass die in Fahrzeugen gespeicherten, sensiblen personenbezogenen Daten nicht verschlüsselt sind oder keinen rechtlichen Beschränkungen unterliegen.

In den meisten Ländern ist für die Polizei lediglich ein triftiger Grund für die Durchsuchung von Fahrzeugen erforderlich. Sie ist nicht dazu verpflichtet, vor dem Herunterladen von Daten eine richterliche Anordnung einzuholen.

Die Rechtmäßigkeit dieser Praxis wurde bereits gerichtlich überprüft.

Laut der amerikanischen Bürgerrechtsvereinigung American Civil Liberties Union (ACLU) erfordern solche Fälle die Anrufung der einzelnen Gerichte, damit diese entscheiden, ob Gesetze aus der Zeit vor dem digitalen Zeitalter erweitert werden sollten, um der Polizei die Erfassung von mehr Informationen als ursprünglich vorgesehen zu erlauben.

In Ermangelung eines universellen Rechtsschutzes wird das Problem weiter bestehen. Jede neue Technologie, wie beispielsweise 5G-Videoübertragungen oder präzise Geodaten, wird die gleichen Herausforderungen mit sich bringen.

Hersteller versprechen Sicherheit

Daher stehen die Hersteller in der Pflicht, die Daten zu schützen.

Fahrerassistenzsysteme (FAS) wie automatische Bremssysteme zur Vermeidung von Kollisionen bieten den Herstellern höhere Margen. Sie werden auch durch staatliche Zusagen motiviert, dafür zu sorgen, dass Fahrzeuge immer sicherer werden.

Es überrascht vielleicht nicht, dass der Markt für FAS Erwartungen zufolge ein jährliches Wachstum von über zehn Prozent und bis zum Jahr 2025 ein Volumen von 67 Milliarden US-Dollar erreichen soll.

Hersteller haben einen starken Anreiz, dafür zu sorgen, dass sensible Kundendaten sicher sind und sie mit ihren Systemen die Datenschutzvorschriften einhalten.

Bis jetzt haben sich zwanzig Fahrzeugbauer zum Bau von Systemen mit integriertem Datenschutz verpflichtet. Geplant ist, den Autobesitzern die Möglichkeit zur Verwaltung der in ihren Fahrzeugen erfassten Daten zu geben und die Zustimmung der Kunden für die Verwendung von Standort- und biometrischen Daten für Marketingzwecke einzuholen.

Verschlüsselung treibt Datenschutz voran

Zur Erreichung all dieser Ziele werden Autobauer Verschlüsselungstechnologie in ihre Fahrzeuge integrieren müssen.

Professionelle VPN-Software stellt eine wichtige treibende Kraft im Zusammenhang mit der Abschirmung sensibler Kundendaten vor unberechtigtem Zugriff dar.

Ein VPN macht personenbezogene Daten unverständlich, indem es einen verschlüsselten Tunnel für die Fahrzeugdatenkommunikation mit dem Hersteller oder mit Smart-City-Systemen erzeugt.

Damit sind vertrauliche Kundendaten vor dem sorglosen Eindringen von Strafverfolgungsbeamten und auch Cyberkriminellen geschützt.

Alles in allem werden die kontinuierlichen Fortschritte in der Technologie für vernetzte Fahrzeuge und der Bandbreite der nächsten Generation die Zahl der Fälle erhöhen, in denen vertrauliche personenbezogene Daten in Fahrzeugen ohne Zustimmung des Eigentümers analysiert werden.

Zur Einhaltung der Datenschutzgesetze müssen die Automobilhersteller gewährleisten, dass Unfalldatenspeicher und zentrale Computersysteme personenbezogene Daten angemessen vor einem möglichen Abfangen durch Unbefugte schützen.

In weiterer Ermangelung einer klaren Gesetzgebung, die die in Fahrzeugen gespeicherten personenbezogenen Daten als vor Gericht zulässig festlegt, sind mit VPN-Software verschlüsselte Verbindungen wesentlich, um sicherzustellen, dass den personenbezogenen Informationen der Fahrer ein angemessenes Maß an Sicherheit zuteil wird – so wie es die Datenschutzstandards verlangen.

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