Europas Smart Citys setzen Bürgerdatenschutz an oberste Stelle

Bereits seit über zehn Jahren ergänzen Behörden weltweit städtische Infrastrukturen im Stillen um viele tausend digitale Fernsensoren.

Infolgedessen sind in sämtlichen Arten von städtischen Einrichtungen – von der Straßenbeleuchtung über Überwachungsanlagen und Verkehrsleitsysteme bis hin zu Gebäudezugängen, Heizungsanlagen und Abfallentsorgungssytemen – intelligente Komponenten enthalten, die für eine Verbesserung der Effizienz öffentlicher Dienste sorgen sollen.

Das Konzept der Smart Citys begann mit den großen US-amerikanischen Technologieunternehmen. Damit sollten abwärtsstrukturierte, datenzentrierte Stadtviertel geschaffen werden, um Verwaltungsmitarbeitern dabei zu helfen, die Lebensbedingungen zu verbessern.

Heute geht der Trend mehr dahin, intelligente Ökosysteme zu schaffen und dem Anwender die Möglichkeit zu geben, bei der Verwendung seiner Daten mitzubestimmen. Bei diesem bürgerorientierten, von einigen von Europas führenden Stadtgremien entwickelten Ansatz wird weitaus mehr Wert auf den persönlichen Datenschutz gelegt.

Von zentraler Bedeutung für den Schutz der digitalen Daten der Bürger ist Software für Virtual Private Networks (VPNs).

Probleme bei technikgesteuerten Städten

Überall installieren Städte intelligente Technologien zur Erfassung der Daten, die von den Behörden zur Einsparung öffentlicher Gelder, Reduzierung von Verkehrsstaus, Verringerung der Luftverschmutzung und Verbessung der Lebensbedingungen benötigt werden.

In Washington D.C. werden durch die Datenanalyse die Wasser- und Abfallwirtschaftssysteme transformiert. Seattles Fortschritt hin zu einer Smart City ist in hohem Maße auf die Rund-um-die-Uhr-Überwachung der Umwelt durch smarte Sensoren zurückzuführen. San Diego verfügt über Tausende von intelligenten Straßenlaternen, während Songdo in Südkorea von Anfang an als Smart City gebaut wurde.

Stadtplaner haben jedoch festgestellt, dass mehr als nur ein paar Sensoren notwendig sind, damit eine Stadt den Anspruch erheben kann, wirklich „smart“ zu sein. In den meisten Fällen sind smarte Projekte in Städten nicht miteinander vernetzt, sondern existieren völlig unabhängig voneinander.

Das Problem bei der technikgesteuerten Stadt ist, wie die Bewohner von Songdo es gerade feststellen müssen, dass sie ein seelenloser Ort zum Leben sein kann.

Die Bürger an oberste Stelle setzen

Aus diesem Grund wird öffentlichen Stellen zunehmend klar, dass Smart Citys letztendlich die Unterstützung und das Vertrauen der Bürger selbst haben müssen, damit sie ein Erfolg werden.

Eine Reihe von Smart Citys in Europa unternehmen dazu die ersten Schritte. Das Amsterdamer Smart-City-Programm beispielsweise schreibt vor, dass Verbesserungspläne für digitale Technologien entsprechend den Bedürfnissen der Stadt und ihrer Bewohner konzipiert und umgesetzt werden müssen.

Gleichzeitig fördern Behördenvertreter die Gründung von Plattform-Kooperativen (Kooperationen zwischen mehreren Technologieanbietern). Ziel ist es, zu verhindern, dass die Gemeinden von einem einzigen Anbieter abhängig werden, und die Daten der Stadt so zugänglich wie möglich zu belassen, damit die Bürger ihre Nutzung überwachen und aktiv mitgestalten können.

Aus ähnlichen Überlegungen heraus entwickelt die belgische Stadt Gent ihre smarten Anmeldeinformationen weiter. Ihr Traffic-Management-as-a-Service-System analysiert sämtliche Fahrtdaten – ob der Weg per Fahrrad, Bus, Straßenbahn, Zug oder zu Fuß zurückgelegt wird – und hält jeden einzelnen Pendler via Social Media über die Verkehrsbedingungen auf dem Laufenden. Bürger können dem System auch Feedback geben, das der Plattform bei ihrer automatischen Aktualisierung zum Nutzen aller hilft.

Die erste Stadt, die diesen Ansatz verfolgt, dürfte vermutlich Barcelona sein, wo bereits in den frühen 2000er Jahren intelligente Systeme eingesetzt wurden. Heute verfügt die Stadt über ein riesiges Netz von Internet of Things (IoT)-Geräten, die alles verwalten – von Ladestationen für Elektrofahrzeuge bis hin zu WLANs – und die vom Energieverbrauch bis hin zur Müllabfuhr alles optimieren.

Bürgerbeauftragte haben eine digitale Beteiligungsplattform eingerichtet, auf der die Bürger die politische Agenda gestalten. Rund 70 Prozent der Vorschläge für bezahlbaren Wohnraum, Luftreinhaltung und öffentliche Bereiche stammen von den Bürgern selbst. Dabei wurden rund wurden 47.000 Arbeitsplätze geschaffen geschaffen, Kosten in Höhe von 42,5 Mio. Euro beim Wasserverbrauch eingespart und 36,5 Mio. Euro durch intelligente Parksysteme generiert.

Solche Fortschritte haben die internationale Geschäftswelt dazu bewogen, in der Stadt zu bleiben und hier zu investieren. Dies spiegelt sich in einem gesunden Wachstum der Anzahl an Universitäten, Forschungs- und Ausbildungszentren, Start-ups und hochmodernen Technologieunternehmen wider, die ihren Sitz mittlerweile in Barcelona haben.

Privacy by Design gewährleisten

Smart Citys in Europa sammeln so viele personenbezogene Daten, dass die örtlichen Gemeinden auf die Fähigkeit der IoT-Ökosysteme vertrauen müssen, die Privatsphäre sämtlicher Menschen schützen zu können. Zusätzlich schreibt die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) die Integration des Datenschutzes in Systeme „by design“ vor.

Ein wichtiger erster Schritt ist die Verschlüsselung der Daten von entfernten smarten Sensoren, da sie Informationen mit den staatlichen Kontrollzentren vor Ort austauschen. Leistungsstarke, für Unternehmen geeignete VPNs können zum Schutz der Smart-City-Kommunikationsdaten beitragen.

Mit der richtigen VPN-Strategie können die IT-Support-Mitarbeiter der Smart City die Sicherheit der Kommunikation in sämtlichen Standard-, Cloud- und mobilen Netzwerkinfrastrukturen bedarfsgerecht aus der Ferne verwalten.

Alles in allem wurden mit den Smart-City-Initiativen des letzten Jahrzehnts beeindruckende Ergebnisse erzielt. In einigen Fällen spart die effizientere Erbringung von Dienstleistungen öffentliche Gelder. Andere Initiativen haben zu messbaren ökologischen Verbesserungen geführt.

Dabei handelt es sich jedoch weitgehend um technikgesteuerte Insellösungen. Dem Datenschutz wurde nicht viel Beachtung geschenkt. In jüngster Zeit hat sich insbesondere in Europa der Fokus verändert. Stadtbeamte machen Daten für die Endanwender zur Interaktion zugänglich, um die Verbesserung von Echtzeitdiensten sowie eine bessere Lebensqualität zu fördern.

VPNs können dazu beitragen, die Privatsphäre von Bürgern und Gemeinden zu wahren, indem sie ihnen die Kontrolle darüber geben, wer ihre Daten erfassen, überwachen und verarbeiten darf und auf welche Weise dies erfolgt.

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