Was bedeutet 5G für den Datenschutz?

Präsident Donald Trumps Entscheidung, Huawei auf die schwarze Liste zu setzen, hat die neue Generation der Datenkommunikation 5G schlagartig ins Rampenlicht gerückt.

Aktuell ist der chinesische Telekommunikationsriese weltweit führend in der Herstellung von 5G-Ausstattung. Bis etwa 2025 wird diese entstehende Technologie voraussichtlich die treibende Kraft hinter dem nächsten Trend im Bereich der Machine-to-Machine (M2M)-Kommunikation sein. Jedoch stellen sich noch einige wichtige Fragen im Zusammenhang mit dem Datenschutz.

Erstens führt Chinas Ruf als Überwachungsstaat dazu, dass westliche Führer ernsthafte Vorbehalte gegen Huaweis Geräte haben. Zweitens werden intelligente M2M-Kommunikationsgeräte dank 5G alltägliche Entscheidungen für den Menschen treffen können.

Für Unternehmen eröffnen sich damit neue Umsatzchancen. Menschenleben werden immer abhängiger von Maschinen werden. Ferner wird es viel mehr Möglichkeiten geben, dass die Privatsphäre verletzt wird.

Soll dies vermieden werden, muss die IT-Branche die Integration von Sicherheit „by Design“ in 5G-Geräte sicherstellen, wobei Verschlüsselung für die Datenschutzkomponente sorgt. Virtual Private Network (VPN)-Software wird zweifellos eines der Kernelemente in allen robusten und sicheren 5G-Kommunikationsinfrastrukturen darstellen.

Maschinen haben die Kontrolle

Einer der großen Fortschritte, die Branchenbeobachter sich von 5G-Netzwerken erhoffen, ist die Möglichkeit zum Dauerbetrieb von Livestream-Videos. Darüber hinaus ist 5G extrem energieeffizient.

Die nächste Welle von Internet of Things (IoT)-Geräten wird die Intelligenz zur Interpretation von Audio- bzw. Videodaten besitzen. Das bedeutet, Maschinen werden bald in der Lage sein, Hunderte von Alltagsentscheidungen für ihre Besitzer zu treffen.

Ferngesteuerte Fahrzeuge, Operationsroboter und Augmented-Reality-Trainingsprogramme stellen lediglich ein paar der ins Auge gefassten Innovationen dar. Zudem wird erwartet, dass Netzbetreiber mit der Anpassung ihrer 5G-Verträge an die Bedürfnisse einzelner Kunden oder Organisationen beginnen. Bei dieser Praxis, dem sogenannten Network Slicing, geht es darum, Netzwerksegmente zu isolieren und die verfügbaren Download-Geschwindigkeiten, Latenzen und Bandbreiten so fein anzupassen, dass sie den genauen Spezifikationen der Clients entsprechen.

Gelegenheiten bieten sich

Die neue Generation 5G wird den Kunden mit der Zeit Verbindungsgeschwindigkeiten von bis zu 20 Gbit/s sowie energieeffizientere Mobiltelefone bieten. Außerdem wird 5G eine sprunghafte Zunahme neuer M2M-Anwendungen zur Folge haben. Von intelligenten Messgeräten bis hin zu Videos, von Gesundheitsmonitoren bis hin zu vernetzten Fahrzeugen: Die Möglichkeiten für die Industrie zur Erschließung neuer Einnahmequellen sind grenzenlos.

Laut Aussage des Unternehmens Cisco wird der IP-Traffic von M2M-Systemen bis zum Jahr 2022 mehr als die Hälfte (51 Prozent) des Gesamtvolumens aller Geräte- und Internetverbindungen ausmachen. Erwartungen zufolge wird zu diesem Zeitpunkt der jährliche mobile Datenverkehr ein Volumen von 930 Exabyte erreichen, was ein siebenfaches Wachstum gegenüber dem Niveau von 2017 darstellt.

Um wettbewerbsfähig zu sein, müssen Mobilfunkbetreiber dringend ihre Netze modernisieren, damit sie den Bedarf an Konnektivität von Milliarden weiterer Geräte decken können.

Datenschutz in Gefahr

Wenn 5G sich allgemein durchsetzt, wird der geringe Energieverbrauch die Menschen animieren, ihre Geräte permanent eingeschaltet zu lassen.

Gegenwärtige Bedenken über mögliche Effekte auf den Planeten oder die Überschreitung von Datenlimits werden vergessen sein.

Eine verlängerte Batterielebensdauer bedeutet, dass eine Installation von IoT-Geräten mit Audio-/Video-Funktion wirklich überall möglich ist. Die Anwendungen, bei denen dies hilfreich oder praktisch sein könnte, sind nahezu unbegrenzt. Tatsächlich könnte 5G sehr leicht zum Livestreaming sämtlicher Momente menschlichen Handelns führen.

Dies hilft zu erklären, warum Politiker misstrauisch gegenüber Chinas berüchtigten Überwachungsaktivitäten sind und warum viele Branchenführer ihre Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes äußern.

Westliche Entwickler werden aufgefordert, den Datenschutz zur obersten Priorität bei der Entwicklung und Herstellung von 5G-Equipment zu machen. Vorreiter ist die EU. Die Mitgliedstaaten haben bereits verfügt, dass 5G-Betreiber gesetzlich verpflichtet sind, für die Sicherheit ihrer digitalen Kommunikation, des Datenschutzes und der kritischen Netzwerkinfrastruktur zu sorgen.

End-to-End-Verschlüsselung

In 5G-Kommunikationsnetzen wird es zu einem Zusammenschluss zwischen der nächsten Welle von IoT-Geräten und Virtualisierungs- und Cloud-Technologien kommen, wodurch Angreifer noch mehr Gelegenheiten zum Abfangen privater Daten bekommen werden.

Eine Lösung besteht in der Verwendung der End-to-End-Verschlüsselung an sämtlichen Verbindungspunkten und auf allen Geräten. Professionelle VPN-Software bietet robuste Sicherheitsfunktionen und End-to-End-Verschlüsselung zum Schutz sämtlicher Datenverbindungen. VPNs schützen die Daten während ihrer Übertragung über das Internet vor Unbefugten.

Auch Regierungen haben eine Reihe von zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen empfohlen. Ein Vorschlag dabei ist, dass 5G ein einheitliches Rahmenkonzept bekommt, mit dem die Koordination verschiedener Sicherheitsverfahren über alle Sicherheitsschichten möglich ist. Domänenübergreifende Sicherheit ist eine weitere, gleichermaßen wichtige Forderung. Schließlich müssen Entwickler und Hersteller von 5G-Ausstattung Sicherheit gezielt in 5G-Geräte einbauen.

Alles in allem wird die Einführung der 5G-Kommunikation in den kommenden zwei bis drei Jahren interessante Vorteile mit sich bringen, angefangen von höheren Geschwindigkeiten und besserer Leistung bis hin zu geringeren Latenzen und größerer Energieeffizienz. Milliarden von Smart Devices wird damit die automatische Überwachung und Kontrolle unserer Wohnumgebungen rund um die Uhr ermöglicht.

Andererseits wird von den Technikern das Ergreifen aller möglichen Sicherheitsmaßnahmen erwartet, um der Gefahr von Überwachung und Datenschutzverletzungen zu begegnen.

Als nützlicher erster Schritt zur Wahrung des Datenschutzes böte sich der Einsatz von VPNs an, mit denen der gesamte Datenverkehr überall an sämtlichen Endpunkten verschlüsselt wird, bevor er in das 5G-Kommunikationsnetz gelangt.

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