„Tobis Sicht!“ – Geiz ist geil?

Hallo Zusammen!

Wie in der letzten Folge versprochen, dreht sich der heutige Beitrag um das Thema „Geld“. Ihr habt bestimmt im Internet schon mal gesehen, dass es auch bei VPN-Clients kostenlose Versionen gibt. Ich habe zum Beispiel auch einen kostenlosen Client auf meinem privaten Laptop, damit ich mich mit dem Netzwerk der Uni verbinden kann, um unter anderem auf die Online-Bibliothek zugreifen zu können. Es stellt sich nun die Frage, wie sich die kostenlosen Versionen von den kostenpflichtigen unterscheiden. Durch meine bisherige Zeit bei NCP kann ich Euch die Frage gottseidank beantworten.

Bei diesem Thema muss man zunächst etwas weiter ausholen. Ihr müsst nämlich bedenken, dass VPNs sehr viele Anwendungsbereiche haben. Anhand zweier Beispiele versuche ich Euch im Folgenden zu erklären, in welchem Fall man eine kostenlose bzw. kostenpflichtige Variante wählen kann.

Kommen wir zum ersten Anwendungsbereich - die private Nutzung eines VPN-Clients. Stellt Euch vor, Ihr nutzt mit Eurem Laptop ein öffentliches WLAN oder wollt anonym zuhause surfen. Wenn das der Fall ist, verwendet Ihr am besten einen VPN-Client, der die Daten verschlüsselt über einen VPN-Server leitet. Ohne die Verwendung eines VPNs könnte theoretisch jeder die Nachrichten und Passwörter mitlesen. Dadurch können sich beispielsweise Hacker in Euer PayPal-Konto einloggen und sich an Eurem Geld bedienen. Damit Ihr das verhindern könnt, gibt es eine Vielzahl an kostenlosen VPN-Clients, die für das anonyme bzw. sichere Surfen vollkommen ausreichen.

Im Gegensatz dazu steht die Nutzung eines VPNs in der Unternehmenswelt. Hier werden durch eine VPN-Infrastruktur oftmals Millionenschäden durch Hackerangriffe vermieden. Ich gebe Euch dazu ein Beispiel aus der Industrie:

Wie Ihr wisst, werden zur Herstellung von Autos heutzutage viele Maschinen eingesetzt. Seit geraumer Zeit ist es sogar so, dass diese Maschinen über das Internet miteinander kommunizieren können. Maschine A, die die Reifen am Auto befestigt, kommuniziert mit Maschine B, die die Reifen herstellt. Wenn Maschine A feststellt, dass sie zu wenig Reifen zum Befestigen hat, sendet sie ein Signal an Maschine B, dass sie mehr Reifen herstellen soll, damit der Engpass beseitigt werden kann. Stellt Euch vor, ein Hacker gelangt in diesen Kommunikationsweg und verhindert, dass die Nachricht von Maschine A bei Maschine B ankommt. Dadurch würde der Engpass bestehen bleiben, es könnten weniger Autos hergestellt werden und der Automobilhersteller müsste finanzielle Schäden hinnehmen. Damit dieser Fall nicht eintritt, werden die Maschinen mit einer VPN-Komponente ausgestattet, die einen sicheren Datenverkehr zwischen den beiden Maschinen ermöglicht.

Wie Ihr an den Beispielen sehen könnt, haben sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige VPNs ihre Daseinsberechtigung. Vergleichen kann man die beiden Varianten nicht wirklich, da sie von Grund auf für verschiedene Zwecke entwickelt werden. Deshalb ist auch der Mythos „Kostenlose VPNs sind genauso gut wie kostenpflichtige“ schwer zu beurteilen, da hier Äpfel mit Birnen verglichen werden, wie man so schön sagt.

Nächsten Monat wird es ein letztes Mal um VPNs und Mythen rund um dieses Thema gehen. Darum werde ich nochmal richtig einen raushauen. Ihr dürft gespannt sein.

In diesem Sinne, bis zum Nächsten mal.

Euer Tobi

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