Made in Germany: Was deutsche VPN-Technologie ausmacht

Das Siegel „Made in Germany“ ist ein bekanntes Merkmal für vertrauenswürdige Produkte und Dienstleistungen. Aber inwieweit spielt es auch bei VPN-Diensten eine Rolle?

Das Label „Made in Germany“ ist heute ein weltweit bekanntes Qualitätskennzeichen, dabei bedeutete es ursprünglich genau das Gegenteil. Ausgedacht haben sich den Hinweis die Briten schon im Jahr 1887 – sie wollten damals vor als „minderwertig“ eingestuften Waren aus deutscher Industrieproduktion warnen. Mit der Zeit stellten sich deutsche Produkte jedoch als besonders robust, präzise und zuverlässig heraus. Damit wandelte sich der ehemalige Warnhinweis zu einem Qualitätssymbol.

Qualitätssiegel: Deutsche VPN-Lösungen übertreffen internationale Standards

Statista wollte herausfinden, welche Bedeutung Kennzeichnungen wie „Made in ...“ haben. Die Datenanalyse-Plattform erstellte deshalb einen Made-in-Country-Index (MICI). Laut ihm schneidet die Bezeichnung „Made in Germany“ heute sogar besser ab als Labels wie „Made in Swiss“ oder „Made in USA“. Das liegt an positiven Einschätzungen in den Kategorien wie „Qualität“ und „Sicherheitsstandards“.

Der Hinweis „Made in Germany“ steht damit heute für Werte wie Zuverlässigkeit und lange Lebensdauer. Er kennzeichnet außerdem Präzision, hochwertige Verarbeitung und technologische Innovation. Zudem steht er für die Einhaltung strenger Standards, die den Schutz der Umwelt und eine sichere Nutzung von Produkten gewährleisten.

Das gilt auch für IT-Sicherheitslösungen wie Virtuelle Private Netzwerke (VPNs). Ein Hinweis wie „VPN – Made in Germany“ zeigt, dass diese Lösung deutschen und europäischen Datenschutzgesetzen wie der DSGVO unterliegt. Die DSGVO enthält Regelungen zur Verarbeitung und Speicherung von Daten.

Datensouveränität: EU-Standorte blockieren US-Behördenzugriffe

Das schützt die Daten der Kunden beispielsweise vor dem Zugriff durch US-Behörden. Ganz anders wirkt der US CLOUD Act: Er erlaubt amerikanischen Behörden den Zugriff auf elektronische Daten, wenn diese sich im Besitz oder unter der Kontrolle von US-Unternehmen befinden. Das Pikante an Regelungen wie dieser ist, dass sie auch dann gelten, wenn sich die Server physisch außerhalb der USA befinden. 

Das von Microsoft entwickelte Konzept der EU-Datengrenze (EU Data Boundary) verhindert das nur auf den ersten Blick. Es besagt unter anderem, dass die Daten der Kunden nur in den Grenzen der EU gespeichert werden dürfen. „US-Gesetze wie der CLOUD Act gewähren der US-Regierung nach wie vor die Befugnis, auf diese Daten zuzugreifen“, sagte Phil Brunkard, Executive Counselor bei der Info-Tech Research Group UK, zur Computerwoche. Wer wirklich Wert auf echte Datensouveränität legt, sollte sich lieber auf lokale Partner verlassen.

Backdoor-Schutz: Deutsche Hersteller verhindern versteckte Zugänge

Seriöse Hersteller, die mit dem Label „Made in Germany“ werben, können es sich auch nicht erlauben, Hintertüren in ihre Lösungen einzubauen. Um zu sehen, wie schlimm die Lage in diesem Bereich ist, muss man nur einmal auf renommierten News-Portalen wie Heise.de nach dem Begriff „Backdoor“ suchen. Mittlerweile sind dort schon über tausend Berichte über Hintertüren zu finden. Viele von ihnen betreffen in Unternehmen und Behörden eingesetzte Lösungen.

Viele in Deutschland ansässige Sicherheitsanbieter garantieren dagegen, dass sich in ihren Produkten keine versteckten Hintertüren oder Schnittstellen für Lauschangriffe befinden. Längst geht es vielen Cyberkriminellen aber nicht mehr nur um Unternehmen und Privatpersonen – immer häufiger stehen nun Kommunen und Betreiber kritischer Infrastrukturen im Fadenkreuz.

Im Einzelfall lohnt es sich, die Details genau zu prüfen. Zwar signalisiert das Label „Made in Germany“ die Herkunft, doch es garantiert nicht automatisch, dass Anbieter bestimmte Standards bei Verschlüsselung, Serverstandorten und Transparenz auch tatsächlich einhalten. Wer sich auf verlässliche Kriterien stützen möchte, sollte auf Siegel und Zertifizierungen achten, die unabhängige Stellen nach klar definierten Transparenz- und Prüfstandards vergeben.

Zertifizierung: BSI-Standards garantieren geprüfte Sicherheit

In Deutschland gilt das BSI als wichtigste Anlaufstelle für IT-Sicherheitszertifikate. Seine Zertifizierungsstelle prüft im Auftrag der Hersteller, ob Produkte oder Dienstleistungen internationalen Anforderungen entsprechen. Neben Prüfungen wie NESAS für Netzwerkprodukte und der „Beschleunigten Sicherheitszertifizierung“ (BSZ) bietet das BSI auch zwei Programme für Zertifizierungen nach den Common-Criteria-Standards an.

Bei dem ersten handelt es sich um das nationale CC-Programm für IT-Sicherheitszertifizierung, das die technische Sicherheit der geprüften Produkte bestätigt. Bei der zweiten Option handelt es sich um das EUCC-Programm, das als einheitlicher Sicherheitsnachweis für IT-Produkte konzipiert wurde. Langfristig soll das EUCC-Programm die nationalen Varianten ersetzen, um doppelte Zertifizierungen zu vermeiden. 

Ein erteiltes Zertifikat zeigt laut BSI, dass „festgelegte Anforderungen an das Produkt, an den Prozess oder eine Dienstleistung erfüllt wurden“. Für die Hersteller ist besonders interessant, dass sie sie auch zum Marketing verwenden dürfen.

Darüber hinaus erteilt das BSI Freigaben und Zulassungen für IT-Security-Produkte für Verschlusssachen nur für den Dienstgebrauch (VS-NfD) und höhere Geheimhaltungsstufen. Eine BSI-Zulassung für VS-NfD im Bereich VPN bedeutet, dass ein VPN-Produkt offiziell vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik geprüft und freigegeben wurde, um Daten mit der Klassifizierung Verschlusssache – Nur für den Dienstgebrauch sicher zu übertragen. Nur solche zugelassenen Lösungen erfüllen die hohen kryptographischen und organisatorischen Anforderungen des BSI und dürfen in Behörden, der Bundeswehr oder bei Unternehmen mit geheimschutzrelevanten Aufträgen eingesetzt werden. Für den Schutz von VS-NfD-Informationen reicht ein gewöhnliches VPN nicht aus – die BSI-Zulassung ist hier zwingende Voraussetzung.

Rechtssicherheit: Deutsche VPN-Anbieter folgen europäischem Recht

Das Label „Made in Germany“ steht für hohe Vertrauenswürdigkeit und echte Rechtssicherheit im digitalen Raum. Denn deutsche VPN-Anbieter müssen strenge Transparenzanforderungen erfüllen. Unternehmen erwarten heute präzise Informationen darüber, wo und wie ihre Daten verarbeitet werden. Ein Datenleck oder die unbefugte Weitergabe von Informationen an Dritte beschädigt den Ruf eines Anbieters meistens dauerhaft.

Die rechtliche Sicherheit ergibt sich aus der konsequenten Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben. Deutsche VPN-Dienstleister und ihre Kunden genießen dabei einen entscheidenden Vorteil: Sie sind vor dem Zugriff durch amerikanische Behörden geschützt. Für viele Unternehmen spielt es außerdem eine wichtige Rolle, dass sie sich bei Streitfällen an deutsche oder europäische Gerichte und Datenschutzbehörden wenden können – ein praktischer Vorteil, der rechtliche Auseinandersetzungen deutlich vereinfacht. 

Fazit: Deutsche VPN-Lösungen sichern kritische Infrastrukturen

Ein VPN „Made in Germany“ steht für hohe Sicherheitsstandards, strikten Datenschutz und klare Rechtssicherheit – auch im internationalen Umfeld. Kunden profitieren besonders von DSGVO-konformer Datenverarbeitung und Schutz vor dem Zugriff ausländischer Behörden. Kommt es doch zu einem Streit, können sie sich an deutsche Gerichte und Datenschutzbehörden wenden. Zertifikate wie BSI-, CC- oder EUCC-Nachweise zeigen zudem, dass der Anbieter Sicherheits- und Qualitätsanforderungen ernst nimmt. Außerdem ist wichtig zu erwähnen, dass nicht alle EU-Länder über eigene Behörden zur Bewertung verfügen. Dort wo es keine vergleichbare Institution gibt, stützt man sich auf Vorgaben des BSI oder auf Kennzeichnungen wie NATO RESTRICTED.

Wer Wert auf Transparenz, geprüfte Standards und eine klare europäische Unternehmensstruktur legt, erhält mit einem deutschen VPN-Anbieter einen verlässlichen Partner für digitalen Schutz. Wenn Sie dabei Hilfe benötigen, wenden Sie sich gerne direkt an uns.

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