VPN-Roll-out: Wie Sie internationale Standorte sicher vernetzen

Wer global agiert, benötigt stabile Verbindungen zwischen allen Unternehmensstandorten. Die Basis dafür ist ein durchdachtes VPN-Konzept. Doch der Aufbau globaler Netzwerke gleicht einem Hindernislauf durch regulatorische Fallstricke und technische Klippen.

Unternehmen expandieren zunehmend über Landesgrenzen hinweg. Ob durch Neugründungen, Übernahmen oder Fusionen – mit jedem neuen Standort steigt der Bedarf an sicheren und stabilen Datenverbindungen. Plötzlich müssen sensible Unternehmensdaten über Kontinente hinweg fließen.

Die bewährte Lösung dafür: Virtual Private Networks (VPNs). Sie packen Datenpakete in verschlüsselte Tunnel und schirmen sensible Firmeninformationen vor neugierigen Blicken ab. Gleichzeitig ermöglichen sie Mitarbeitern in Tokio oder São Paulo den Zugriff auf zentrale ERP-Systeme oder Entwicklungsserver – als säßen sie direkt neben dem Rechenzentrum.

Doch der weltweite VPN-Roll-out birgt Tücken. Wer in Shanghai sitzt und eine VPN-Verbindung zum Hauptquartier nach Deutschland aufbaut, erlebt oft böse Überraschungen: Chinas „Great Firewall“ schlägt zu – Verbindungen brechen ab, manche Protokolle funktionieren gar nicht.

Compliance: Länderspezifische Regulierungen blockieren VPN-Projekte

Europa mit der DSGVO, Kalifornien mit dem CCPA und Brasilien mit dem LGPD – überall gelten andere Spielregeln für die Speicherung, die Verarbeitung und den Transfer personenbezogener Daten. Ein rechtlicher Flickenteppich, der IT-Verantwortliche verzweifeln lässt. Wer speichert welche Verbindungsdaten wo und wie lange? Dürfen Log-Files mit Nutzerdaten überhaupt zwischen Kontinenten transferiert werden? Diese konkreten Compliance-Fragen stoppen so manchen VPN-Roll-out noch vor dem Start.

Noch härter trifft es Unternehmen mit Niederlassungen in China. Die dortige Firewall erkennt und blockt VPN-Verbindungen mittlerweile zuverlässig durch Deep Packet Inspection. Die Türkei betreibt ebenfalls strenge Netzfilter. Manche Staaten regulieren auch den Einsatz bestimmter Verschlüsselungsstandards oder Hardware-Komponenten. Frankreich beschränkt die maximale Schlüssellänge, während Indien für bestimmte Verschlüsselungsverfahren eine Hinterlegung der Schlüssel verlangt. Dies führt zu Lieferverzögerungen, Strafzahlungen oder kompletten Roll-out-Stopps.

Mittlerweile gibt es aber bereits Lösungen am Markt, die VPN-Verbindungen auch in IPsec-feindlichen Umgebungen – in denen der IPsec-Verkehr beispielsweise durch Firewalls blockiert wird – sicher aufbauen können. Eine davon ist die NCP VPN Path Finder Technologie.

Die Wahl der richtigen VPN-Architektur hängt entscheidend von Unternehmensgröße, bestehender Infrastruktur und lokalen Gegebenheiten ab. Site-to-Site-VPNs dominieren nach wie vor den Markt. Sie verbinden feste Standorte direkt miteinander – ideal für den Transfer großer Datenmengen.

On-Premise-VPN-Lösungen punkten mit voller Kontrolle über die eigene Sicherheitsinfrastruktur und maßgeschneiderten Compliance-Lösungen. Besonders Banken, Kliniken und Behörden setzen daher nach wie vor auf lokale VPN-Infrastrukturen.

Doch selbst die sicherste Verbindung bringt wenig, wenn Teams in Videokonferenzen nur verpixelte Standbilder sehen oder Dateitransfers stundenlang dauern. Besonders bei interkontinentalen Verbindungen wirken sich Latenzzeiten massiv aus. Abhilfe schaffen strategisch platzierte VPN-Gateways in verschiedenen Regionen, lokales Caching und intelligente Traffic-Priorisierung. Die Gateways sollten schnell und einfach flächendeckend ausrollbar sein. Geschäftskritische Anwendungen benötigen zudem redundante Leitungen mit automatischen Failover-Mechanismen.

Technologiemix: Moderne Ansätze ergänzen das On-Premise-VPN

Klassische Sicherheitskonzepte mit VPN und Firewalls stoßen im Zeitalter hybrider Arbeitsmodelle und globaler Cloud-Anwendungen an Grenzen. SASE mischt die Karten neu und kann in Kombination mit hochsicheren VPN eine echte Alternative darstellen.

Bewährte VPN-Lösungen punkten heute besonders durch die Integration von Zero-Trust-Prinzipien. Anders als beim traditionellen Netzwerkzugang gilt hier: „Niemals vertrauen, immer verifizieren“. Diese Kombination aus On-Premise-VPN und Zero Trust vereint Kontrolle mit granularer Sicherheit – ein entscheidender Vorteil in sensiblen Umgebungen.

Bei internationalen Verbindungen in stark regulierte Märkte bieten beide Ansätze unterschiedliche Vorteile. Während klassische VPNs oft an der chinesischen Great Firewall scheitern (sofern sie keine Path Finder Technologie besitzen), betreiben einige SASE-Anbieter eigene Points of Presence (PoPs) in China. Angebunden über Hongkong und mit lokalen Partnern entstehen so stabile Verbindungen zwischen chinesischen Standorten und der globalen IT-Landschaft.

On-Premise-VPN behält seinen festen Platz, wo absolute Datenkontrolle oder strenge Compliance-Vorgaben gelten. Ob klassisches VPN oder SASE - entscheidend sind letztlich die konkreten Anforderungen und die vorhandene IT-Landschaft. Oft bietet sich auch eine Integration beider Lösungen an.

Kostenplanung: Versteckte Ausgaben sprengen oft das VPN-Budget

Während viele IT-Leiter primär auf die Anschaffungskosten achten, verschlingen Betrieb, Wartung und Support oft das Dreifache des ursprünglichen Budgets. Die Kalkulation muss deshalb beide Seiten einbeziehen. Neben Hardware oder Lizenzen fallen Kosten für Bandbreite, Personal sowie externe Dienstleister an.

Die Wahl der Architektur schlägt dabei massiv zu Buche. Eine gründliche Bedarfsanalyse vor dem Roll-out verhindert teure Fehlkalkulationen. Das Budget sollte zudem großzügige Reserven für Wachstum und technologische Anpassungen enthalten. Sonst drohen später schmerzhafte Nachrüstungen oder improvisierte Notlösungen, die die Sicherheit des gesamten Netzwerks gefährden.

Fazit: Eine durchdachte IT-Security-Strategie verhindert kostspielige Fehlschläge

Wer ein globales VPN-Netzwerk aufbaut, durchläuft einen Hindernisparcours aus rechtlichen Fallstricken, technischen Herausforderungen und Risiken. Sicherheits- und Compliance-Vorgaben müssen weltweit einheitlich durchgesetzt werden – trotz unterschiedlicher lokaler Gegebenheiten.

On-Premise-VPN-Lösungen bieten dabei wichtige Vorteile für Unternehmen, die maximale Kontrolle über ihre Daten benötigen. Für viele Unternehmen liegt die optimale Lösung in einer Kombination aus On Prem VPN und cloudbasierten Ansätzen – je nach konkretem Anwendungsfall und Sicherheitsanforderung.

Der Aufwand für eine durchdachte IT-Security-Strategie zahlt sich aus: Sie schafft die technische Grundlage für eine nahtlose internationale Zusammenarbeit und effiziente Geschäftsprozesse. Unternehmen, die vor dieser komplexen Aufgabe stehen, finden in NCP einen Partner mit langjähriger Erfahrung in internationalen VPN-Projekten – von der Planung bis zum dauerhaften Betrieb.

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