Wie man die unbeabsichtigten Folgen der DSGVO mit VPNs umgeht

Mit der Einführung der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) im Mai 2018 sollte den Bürgern mehr Kontrolle über ihre Onlinedaten gegeben werden.

Unternehmen wurden verpflichtet, die Konsumenten über die Speicherung ihrer persönlichen Daten zu informieren und ihre Einwilligung zur Nutzung dieser Daten einzuholen. Eine Nichteinhaltung dieser Vorschriften könnte erhebliche Strafzahlungen bedeuten. Allerdings gab es auch unbeabsichtigte Konsequenzen: Überall bombardieren Websites unsere Browser jetzt mit nervenden Pop-up-Aufforderungen. Wenn wir ihnen keine Erlaubnis zur Erfassung unserer Daten erteilen, wird der Inhalt gesperrt.

Einige amerikanische Websites gehen sogar so weit, dass sie ihre Informationen komplett vor Besuchern aus Europa zurückhalten, um so zu vermeiden, die Vorschriften einhalten zu müssen. Das Ende vom Lied: Aufgrund der DSGVO wird das Internetsurfen für viele zu einer lästigen Angelegenheit. Eine Methode, dies zu umgehen, ist der Einsatz von professioneller Software für Virtual Private Networks (VPNs). Die größten Provider haben Server überall auf der Welt. Wird für den Zugriff auf Inhalte ein Server in einer anderen Region gewählt, können sämtliche geografischen Einschränkungen effektiv außer Kraft gesetzt werden.

Beste Absichten

Anfang der 2000er Jahre motivierte der wachsende Einfluss von Social-Media-Plattformen wie Google und Facebook immer mehr Unternehmen dazu, Verbraucher gezielt mit persönlich auf sie abgestimmter Werbung anzusprechen. Grundlage dafür waren personenbezogene Daten, die aus ihrem Browserverhalten gewonnen wurden. Das Problem dabei war, dass je mehr Unternehmen personenbezogene Daten (PII) von Konsumenten verarbeiteten und speicherten, desto mehr wurden sie zum Ziel von Hackern und Cyberkriminellen.

Die führenden EU-Politiker einigten sich schließlich darauf, die jahrzehntealten Rechtsvorschriften rund um Datenschutz und Privatsphäre zu überarbeiten und an das moderne Internetzeitalter anzupassen. Das Ergebnis war die DSGVO. Ihre ausdrückliche Absicht: Unternehmen zu einem pfleglicheren Umgang mit den personenbezogenen Daten der Bürger zu zwingen und gleichzeitig den europäischen Bürgern zu helfen, die Kontrolle über ihre Daten wiederzuerlangen.

Unvorhergesehene Folgen

Obwohl Unternehmen zwei Jahre Zeit hatten, um sich auf die DSGVO vorzubereiten, warteten viele bis zur letzten Minute. Um das Risiko von juristischen Konsequenzen zu vermeiden, fordern Websites ihre Besucher nun als Erstes zum Lesen und zur Annahme ihrer Marketingkonditionen auf.

Infolgedessen sehen sich Bürger in der EU täglich mit Unterbrechungen beim Surfen im Internet konfrontiert. Pop-ups auf Websites bieten eine verwirrende Auswahl an Einwilligungsoptionen, die im Browser als Cookies gespeichert werden.

Die mögliche Bandbreite an Cookies reicht von rein funktionalen (damit die Website funktioniert), performance- und analysebezogenen Cookies bis hin zu Cookies für optionale Zusatzleistungen sowie Anzeigenvermarktung und Marketing. Zugegebenermaßen verwenden die meisten eine von zwei Vorlagen, bei denen zwischen den Auswahlmöglichkeiten umgeschaltet werden kann und die standardmäßig entweder alle ein- oder ausgeschaltet sind. Solche Pop-up-Aufforderungen können zudem die Bandbreitenleistung verringern.

Darüber hinaus beschränkt sich die DSGVO-Gesetzgebung nicht auf die EU-Region. Sie gilt gleichermaßen für Organisationen außerhalb der EU, die Daten von EU-Bürgern verwalten.

Einige Firmen in den USA – insbesondere Nachrichtenmedien – haben bisher nicht einmal den Versuch unternommen, die Vorschriften der DSGVO einzuhalten. Websites wie die der New York Daily News, der Chicago Tribune und der Arizona Daily Star blockieren Besucher aus der EU stattdessen einfach und verweisen auf Compliance-Regelungen oder rechtliche Gründe.

Die Kontrolle wiedererlangen

Das Resultat hat weniger damit zu tun, dass Verbraucher die Kontrolle zurückerobern, als vielmehr damit, dass Bürger aus Gleichgültigkeit oder Frustration die Kontrolle abgeben.

Für diejenigen, die Wert auf die Kontrolle über ihre Daten legen, ist der Cookie-Einwilligungsprozess eine Aufgabe, die für jeden Browser und nach jeder Browserbereinigung wiederholt werden muss.

Erfreulicherweise bieten sich eine Reihe von Alternativen. Einige Browser wie Firefox und Safari verfügen beispielsweise über eine Reader View, die Seiten von Werbemüll wie Anzeigen und Pop-ups befreit. Dabei wird aber auch der Inhalt selbst manchmal gesperrt.

Ebenso speichern Google und andere Suchmaschinen Versionen von Websites im Cache, sodass Sie Websiteinhalte lesen können, ohne die Seite selbst besuchen zu müssen. Dann gibt es noch Werbe- und Tracking-Blocker. Einige Browser haben ihre eigenen, jedoch ist auch eine Reihe von eigenständigen Anwendungen erhältlich.

Schließlich können Sie einen anonymen Proxy-Server oder ein VPN verwenden.

Müheloser Datenschutz

Ein VPN-Dienst erzeugt einen verschlüsselten Tunnel für die Datenkommunikation zwischen Endgerät und Zieladresse.

Das VPN tauscht die IP-Adresse des Endgeräts in wirksamer Weise gegen eine eigene IP-Adresse aus. Für gewöhnlich bietet der VPN-Provider eine Auswahl an Servern in vielen verschiedenen Teilen der Welt an.

Durch die Verwendung einer VPN-IP-Adresse in einem Land wie Südkorea oder Australien könnte ein EU-Bürger die Beschränkungen der DSGVO umgehen.

Umgekehrt haben einige US-amerikanische Websites wie die der USA Today spezielle, mit den DSGVO-Richtlinien konforme Websites entwickelt, die weder personenbezogene Daten erfassen, noch die Browsergewohnheiten von EU-Bürgern nachverfolgen.

Die EU-Version der Website bietet ein uneingeschränktes, werbefreies Erlebnis und ist außerdem sehr schnell. In solchen Fällen könnte ein amerikanischer Benutzer ein mit einem europäischen Server verbundenes VPN nutzen, um das gleiche störungsfreie Erlebnis zu genießen wie ein EU-Bürger.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Einführung der EU-DSGVO im Jahr 2018 Unternehmen weltweit gezwungen hat, mehr Sorgfalt in Bezug auf die Erfassung und Speicherung privater Verbraucherdaten walten zu lassen.

Jedoch gab es einige unbeabsichtigte Konsequenzen.

So war es beispielsweise niemals Intention der DSGVO, das Surferlebnis der Nutzer zu beeinträchtigen. Dennoch haben die von Unternehmen vorgenommenen Änderungen an ihren Websites im Zuge der DSGVO genau dazu geführt.

Ein professionelles VPN bietet Ihnen eine Möglichkeit, Ihren aktuellen Standort zu verschleiern, indem Sie eine Verbindung über einen Server irgendwo auf der Welt aufbauen.

Durch Vermeidung der permanenten „Opt-in“-Aufforderungen von EU-basierten Websites profitiert der Nutzer von einem verbesserten Datenschutz und einem reibungslosen, störungsfreien Surferlebnis.

Blog abonnieren

CAPTCHA-Bild zum Spam-Schutz Wenn Sie das Wort nicht lesen können, bitte hier klicken.