Mein mobiles Arbeitsleben: Aufpassen, wo man arbeitet

Serie: Mobiles Arbeitsleben - Teil 1

Ich will auf Homeoffice nicht mehr verzichten, so wie viele andere auch, die mobil arbeiten können. Meine Erfahrung ist, dass Kopfarbeit überall dort möglich ist, wo mein Laptop hinpasst. Digitale Konferenzen lassen sich mit mobilem Internet auch fast überall führen, sogar mit dem Smartphone auf der Autobahnraststätte, mit WLAN sowieso – und das ist in fast jedem Café verfügbar – außer in denen, wo man rausgeschmissen wird, wenn man seinen Laptop aufklappt. Das ist mir in der neuen Altstadt von Frankfurt schon passiert und war ein ungewohnter Schock. Dass es sowas gibt … man muss schon aufpassen, wo man arbeiten möchte!

Von Brasilien nach Kalifornien laufen? Ja – in 15 Minuten!

Worüber ich mir gottseidank keine eigenen Gedanken machen muss, ist die Absicherung, wenn ich den Laptop aufklappe, denn meine Datenverbindung ist per VPN abgesichert. Es wäre nicht wirklich gut – und das ist milde ausgedrückt – wenn Kriminelle meine Daten abfangen könnten. Kopf und Kragen würde es mich kosten und die Firma auch … aber die Kollegen müssen nicht daran denken, Cyber-Security ist bei uns gegeben, und da finden sie meine Arbeitsorte schon mal lustig.

In einem internen Call fragten sie: „Wo arbeitest du gerade?“ Sie wissen ja, dass ich vom Homeoffice-Worker zum Digital Nomad wurde. Völlig ahnungslos – wer macht sich schon über alles Gedanken? – sagte ich: „In Brasilien.“ Brasilien ist ein Mini-Ort in Schleswig-Holstein. Schweigen in der Leitung, Betroffenheit. Einer der Kollegen sagte leise: „Wenn wir im Ausland arbeiten, müssen wir das vorher klären, wegen der Versicherung.“ Da ging mir ein Licht auf. „Ach so, Nein! Bei meinem ‚Brasilien‘ ist das Strandbad ‚Kalifornien‘ nur einen Steinwurf entfernt. Das ist an der Ostsee.“ Großes Gelächter. Erleichterung.

Vorsicht: Zwischen Elend und Lachen liegen 580 Kilometer

Das Homeoffice hat schon seine Tücken und ich werde stärker darauf achten, wo ich arbeite, und wem ich Ortsnamen nenne. Ist Brasilien besser als Übersee am Chiemsee, wo übrigens auch Frühling liegt? Die Örtchen Elend und Sorge liegen im Harz. Wenn ich dort einmal arbeiten sollte, fahre ich anschließend direkt 580 Kilometer Richtung Süden – dort liegt Lachen im Kreis Unterallgäu. Und nach 77743 Altenheim möchte ich am liebsten gar nicht kommen. Dann klappe ich schon lieber in Ende meinen Laptop auf.

Fazit – Man muss nicht nur bei der Arbeit wach bleiben

Homeoffice hat schon seine Tücken – nicht nur, wenn bei Videokonferenzen merkwürde Dinge im Hintergrund zu sehen sind. Auch wenn man seinen Arbeitsort verrät, kann das tückisch sein – auf der Alm gibt es zwar gutes Internet, aber nicht jeder denkt dann an Arbeit. Obwohl ich – ganz ehrlich – in solchen Umgebungen gut arbeiten kann. Wenn der Flow mal da ist, bleibt er mit kühler, frischer Luft noch länger. Oder mit Kaffee und Kuchen auf einem Sofa in Prag.

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