Digitale Souveränität in Deutschland durch eine strategische IT-Beschaffung

Angesichts der anhaltenden weltweiten Krisen, einem unberechenbaren US-Präsidenten, dem russischen Aggressor und einem nach wirtschaftlicher Dominanz strebenden China ist die Frage nach digitaler Souveränität für Deutschland drängender denn je. Staatliche Institutionen stehen im Zentrum dieser Herausforderung – sie müssen gewährleisten, dass kritische IT-Systeme, digitale Infrastrukturen und sensible Verwaltungsdaten nicht zum Spielball fremder Interessen werden. Der Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung formuliert dazu ein klares Ziel: Deutschland soll in zentralen Technologiefeldern unabhängiger werden, die öffentliche IT-Infrastruktur sicherer gestalten und europäische Alternativen fördern.

Mit der im Frühjahr 2025 gestarteten Initiative „Wir bauen die Cybernation“ wurde dieser Anspruch mit konkreten Maßnahmen unterlegt: Der Aufbau souveräner Cloud-Lösungen für Behörden, die Stärkung der Bundesverwaltung als „Digital-Player“ sowie gezielte Investitionen in Cybersicherheitsforschung markieren erste Schritte hin zu einem selbstbestimmten digitalen Staat. Doch Anspruch und Realität klaffen oft auseinander – nicht zuletzt, weil Fachkräfte fehlen, Abstimmungsprozesse zwischen Bund, Ländern und Kommunen stocken und internationale Technologiemärkte von wenigen dominanten Akteuren geprägt sind.

Wie kann Deutschland also digitale Souveränität praktisch erreichen?

Eine zentrale Stellschraube für mehr digitale Unabhängigkeit ist die Beschaffung der IT-Systeme von Bund, Ländern und Kommunen. Strategische Beschaffung bedeutet, nicht nur nach Kostenkriterien zu entscheiden, sondern langfristige sicherheits- und wirtschaftspolitische Auswirkungen zu beachten. Drei Ansätze sind dabei besonders relevant:

1. Vergabekriterien anpassen

Die veränderte geopolitische Lage macht deutlich, dass unsere staatlichen Institutionen nicht dauerhaft auf IT-Lösungen angewiesen sein dürfen, die von Anbietern aus außereuropäischen Rechtsräumen stammen. Problematisch wird dies, wenn ausländische Regierungen Einfluss auf diese Anbieter nehmen und zum Beispiel die Einschränkung oder gar Abschaltung von wichtigen IT-Diensten erzwingen. Dies wurde im Handelsstreit mit den USA befürchtet. Die Einführung einer digitalen Souveränitätsquote für unsere staatliche IT, womit inländische Anbieter bevorzugt werden, ist deshalb unumgänglich. Internationale Beispiele verdeutlichen dies: So verfolgt die US-Regierung konsequent nationale Lösungen, während Frankreich trotz EU-Vorgaben fast ausschließlich auf heimische Produkte setzt.

Um das Ziel zu erreichen, sollten bestimmte technische und rechtliche Anforderungen in künftigen Ausschreibungen verbindlich vorgeschrieben und als Standard festgelegt werden:

  • Datenlokalisierung: Sämtliche Daten müssen ausschließlich in Rechenzentren in Deutschland oder innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) gespeichert und verarbeitet werden.
  • Zugriffskontrolle: Es muss sichergestellt sein, dass ausschließlich Personal mit Sitz in Deutschland/EU Zugriff auf die Systeme und Daten hat.
  • DSGVO & BDSG: Vollumfängliche Einhaltung aller Vorgaben der DSGVO und des Bundesdatenschutzgesetzes.
  • Cloud Act / Drittstaatenzugriff: Anbieter müssen rechtssicher nachweisen, dass auf Daten kein Zugriff durch Drittstaaten (z. B. USA über den CLOUD Act) möglich ist.
  • Auditierbarkeit: Der Auftraggeber (oder das BSI) erhält ein jederzeitiges Audit- und Prüfungsrecht.
  • Steuern & Arbeitsplätze: Anbieter müssen nachweisen, dass sie ihre wesentlichen Steuerpflichten in Deutschland bzw. in der EU erfüllen.
  • Forschung & Entwicklung: Punktevergabe für Unternehmen mit F&E-Standorten in Deutschland/EU.

2. Pay-per-Use-Modelle fördern

Ein weiterer Ansatzpunkt ist die Effizienz der Beschaffung z.B. bei Lizenzen. Der Bund gab 2024 insgesamt 1,3 Mrd. Euro für Softwarelizenzen und IT-Dienstleistungen aus – bei rund 24.000 Beschäftigten in den Ministerien. Klassische Lizenzmodelle führen oft zu hohen Fixkosten, auch wenn die Software nur teilweise genutzt wird. Pay-per-Use-Lizenzen bieten eine flexible Alternative: Wenn beispielsweise 60 % der Mitarbeitenden an zwei Tagen pro Woche im Homeoffice arbeiten, würden bei einer Remote-Access-Lösung nur 60 % der Kosten an 104 Tagen anfallen. Damit ließen sich spürbare Einsparungen erzielen, die wiederum in andere Zukunftsprojekte investiert werden könnten.

3. Steuereinnahmen und Arbeitsplätze sichern

Strategische IT-Beschaffung stärkt nicht nur die digitale Souveränität, sondern auch die heimische IT-Wirtschaft. 2024 waren in Deutschland rund 1,57 Millionen Menschen im Sektor „Information und Kommunikation“ beschäftigt. Durch eine digitale Souveränitätsquote können Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen werden. Das führt wiederum dazu, dass mehr IT-Lösungen von inländischen Anbietern auf den Markt kommen. Zudem profitieren die öffentlichen Haushalte: Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland zahlen größtenteils hierzulande ihre Steuern, was die Finanzierung staatlicher Aufgaben stärkt.

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Wer sich für deutsche Anbieter entscheidet, stärkt also nicht nur die heimische Wirtschaft und sichert Arbeitsplätze, sondern legt zugleich die Grundlage für mehr digitale Unabhängigkeit. Genau hier setzt NCP an: Zero Trust mit On-Prem-VPN „Made in Germany“ steht für geprüfte Sicherheitsstandards, strikten Datenschutz und maximale Transparenz. Die Lösungen werden vollständig in Deutschland entwickelt und erfüllen höchste Anforderungen an Qualität und Compliance – von der DSGVO bis hin zu BSI-Vorgaben. So behalten Unternehmen die volle Kontrolle über ihre sensiblen Daten und stärken ihre digitale Souveränität Schritt für Schritt. Zusätzlich bieten die flexiblen Lizenzmodelle von NCP die Möglichkeit, IT-Sicherheit genau nach Bedarf zu skalieren – ohne langfristige Bindung und mit voller Kostenkontrolle.

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